Es war im Jahre 1996, als diverse Politiker beschlossen, dass die aktuellen Schreibweisen diverser Worte nicht mehr genehm seien. Das Produkt dieses Beschlusses war eine Rechtschreibreform, die in den laufenden Jahren für viel Wirbel sorgen sollte. Neben unterschiedlichen Einführungszeitpunkten in verschiedenen Bundesländern, die zu Kuriositäten wie doppelten Straßenschildern führten (einmal mit ss einmal mit ß). Agierten auch Schwergewichte der Medienbranche gegen diese Reform, allen voran FAZ und NZZ gefolgt von Spiegel, Welt und Bild. Die Reform versank folglich im Chaos und so bedurfte es einer Reform der Reform, die die schlimmsten Missstände beseitigte.
Auch heute gibt es dennoch ein paar Überbleibsel, deren Regulierung sich jedem Sinn entzieht. Da wäre zum einen das triviale Beispiel „Bus“, der trotz kurzen u auch nach neuer Rechtschreibung immernoch mit einem statt mit zwei S geschrieben wird. Dies hat seinen Grund natürlich im Ursprung des Wortes. Denn Omnibus ist Latein und die Römer kannten keine Spielchen mit doppelten S-Lauten.
Der für uns relevante Fall ist die Friteuse. Die Friteuse wurde nach alter Rechtschreibung mit einem t geschrieben, genauso wie das Verb fritieren. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund meinten die Herren aus der Kommission dies ändern zu müssen und der Friteuse ein weiteres T zu genehmigen. Offenbar in der festen Überzeugung, dass die Mehrheit der Bevölkerung die Friteuse mit einem kurzen I ausspricht. Seither kursieren beide Schreibweisen mehr oder weniger parallel, wobei defacto nach neuer Rechtschreibung nur Fritteuse die gültige Schreibweise darstellt.
Wir bedienen uns hier dennoch einer Hausorthographie und bleiben bei Friteuse. Ungeachtet der gültigen Regulierung. Hausorthographien gibt es seit der Reform übrigens auch bei NZZ und FAZ, man kann sich also in Prominenter Gesellschaft fühlen.
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